Angst - Was ist das?
In diesem Vortrag - Teil einer ganzen Serie über Gefühle - erläutere ich, welcher Nutzen und Schaden durch Angst entstehen kann. Ängste stehen in engem Zusammenhang mit Einschränkungen der Selbstregulation und mit der Kompetenz, echte Bedürfnisse zu leben.

Und ich hoffe, Sie haben es sich auch irgendwie schön gemacht bei diesem Sommerabend.

Jedenfalls hier in München ist es ein wunderschöner lauer Sommerabend auf dem wir glaube ich viele gewartet haben.

Ja also herzlich willkommen zu diesem Thema über Angst und ich würde ganz gerne Ihnen zunächst auch wenn das ein bisschen komisch ist, was vorlesen.

Es ist ein Zitat von Sören Kierkegaard, das ist ein Philosoph Anfang vom letzten Jahrhundert und das heißt, es muss jeder lernen sich zu ängstigen, denn sonst geht er zugrunde dadurch, dass ihm nie Angst war oder dadurch, dass er in Angst versinkt.

Wer hingegen gelernt hat, sich recht zu ängstigen, der hat das Höchste gelernt.

Und genau darum soll es heute Abend gehen.

Das ist jedenfalls mein Angebot an Sie, dass Sie was darüber hören, was es heißt, sich recht zu ängstigen.

Das ist vielleicht schon am Anfang eine kleine Enttäuschung, weil viele natürlich immer hoffen, Ängste loszuwerden.

Und das ist eines der größten Probleme.

Das haben Sie ja in unserem Eingangstrailer da oder Bildsketch schon gesehen.

In dem Moment, wo man seine eigenen inneren Ängste bekämpft, hat man eigentlich den größten Fehler gemacht, den man im Umgang mit Ängsten so machen kann.

Also von daher ist zu viel Ängste haben, keine Ängste haben oder Ängste bekämpfen.

Und meine Hoffnung ist, dass sie in einer guten Stunde oder knappen Stunde, je nachdem wie wir hier vorankommen, aus dem Vorderrack rausgehen, dass

sie ein Stück mehr Lust auf Angst haben.

Hört sich vielleicht im Moment komisch an.

Das zweite ist, dass sie die Ängste von sich selber oder Mitmenschen besser verstehen oder deuten können.

die Ängste reagieren, sondern auf das, was dahinter ist.

Weil auch ganz normale Menschen in Anführungszeichen haben tiefgreifende Ängste.

Ich werde Ihnen heute sicher ein paar durchaus vielleicht erschreckende, aber in jedem Fall imposante Beispiele dafür vortragen.

Und das Letzte, was mir für heute Abend wichtig ist, ist, dass Sie...

Einen Zusammenhang sehen zwischen Bedürfnissen und Angst.

Weil ich habe mich sehr lange und intensiv jetzt noch mal im Anlass dieses Vortrags noch mal beschäftigt mit Angsttheorien und Angstpsychologie.

Und es ist auch in der Psychologie halt der Mainstream schlechthin, dass man versucht, Ängste wegzumachen.

Und dann ist die Therapie gelungen oder das Coaching.

Und also diese Funktion von Ängsten zu verstehen, das wäre mir wichtig, dass Sie dafür ein Gefühl kriegen heute Abend.

Genau und wenn ich hier auf meine Uhr tippe, dann habe ich so im Hintergrund ein paar Gesprächsstützen, so dass, oder Vortragsstützen, so dass ich auch das erzähle, was ich denke, was für sie wichtig ist.

Ich würde gern noch mal eine kleine Replik auf den Vortrag

vom letzten Mal machen, wo es Gefühle in Summe geht.

Gefühle sind in der Definition oder in dem Sprachgebrauch, wie ich das hier benutze, keine Reaktion auf die unmittelbare Gegenwart, aufs Hier und Jetzt, sondern sind erlernte Schemata, erlernte innere Vorgänge, die dazu dienen, die momentane Situation, wenn sie so wollen, zu überschreiben.

Also mit eigener Bedeutung, mit eigenem Sinngebung aufzuladen.

Unsere Gefühle sind ein umfassender Vorrat an,

Sie steuern Ängste, sie sind Einschätzung und Wertungsquellen und wenn man so will, sie sind ganz stabile Vorurteilsspeicher.

Sprich, was einem Angst macht im Außen, kann vollkommen ungefährlich sein.

Wenn Sie sich mal zwei Menschen vorstellen.

Wenn Sie so wollen, jemand in einem Normalzustand, der sich viel mit Ängsten auseinanderzusetzen hat und jemand, der tiefenentspannt ist.

Also nehmen wir irgendeinen buddhistischen Zen-Mönch.

Wenn man beiden Menschen sagt, pass auf, gleich tue ich dir weh auf irgendeine Weise, die du im Moment noch nicht siehst.

Und man misst dann anschließend den Stresspegel der jeweiligen Menschen.

Was passiert dann bei den Menschen, die normal sind?

Bei denen passiert, die stellen sich vor, dass es gleich weh tut und kriegen sofort, wenn ihnen das gesagt wird, enorme Angst, also der Stress geht ganz hoch.

Der bleibt hoch, bis es gewissermaßen weh tut.

Dann geht er interessanterweise runter, Weil dann weiß man, es ist vielleicht gar nicht so schlimm wie erwartet.

Und dann, wenn der Schmerz aufhört, geht der Stresspegel los,

Bei dem Zen-Mönch ist es so, dem sagt man, das tut gleich weh, da passiert gar nichts.

Bis es weh tut, dann geht der Stress hoch und wenn der Stress aufhört, der Schmerz, dann geht der Stress wieder runter und es geht normal weiter.

Also so wie der jetzt in diesem Bild, also das ist jetzt nur

eine Metapher, der Sennmönch reagiert, der hat keine Angst, sondern der hat Furcht oder Schmerz jetzt in dem Fall, sondern der reagiert mit seinem Gefühl auf die Situation.

Während wenn man gefühlsmäßig reagiert, ist man vor und nach der Situation mit seinen Gefühlen beschäftigt.

Und das gilt heute insbesondere für Angst.

Von daher gibt es jetzt zwei Möglichkeiten damit schlecht

Die eine Möglichkeit ist, man lässt sich von den Ängsten dominieren.

Man ist mal voller Angst und versucht es dann irgendwie unter Kontrolle zu kriegen.

Die Kontrolle zu kriegen, kann man wiederum das nach innen machen.

Man versucht, sie irgendwie zu hemmen, sich abzulenken.

Man kann das sehr grundsätzlich machen, so dass man depressiv wird, überhaupt nicht mehr viel spürt.

Das sind alles Formen, die Angst unter Kontrolle zu kriegen.

Oder aber man verbannt die Angst vom inneren Bildschirm.

Und das führt dann dazu, dass man überhaupt keine Angst mehr hat, so wie Kierkegaard es in diesem Eingangszitat gesagt hat.

Wenn man das richtig auslebt, wird man tollkühn.

Das ist so wichtig, also sich noch mal klarzumachen, Ängste informieren über die eigentliche eigene Lerngeschichte im Hintergrund.

Also was man gelernt hat, das einen Angst macht.

So jetzt ist ja die Frage, warum haben wir Ängste,

Also die keine Antwort auf den Moment sind.

Und das hängt damit zusammen, dass wir von klein auf

Und wir zeigen uns irgendwie und wollen etwas, sind auf eine bestimmte Weise.

Also das heißt, wir Menschen leben von der Wickelauflage an irgendwelche Bedürfnisse.

Wir wollen etwas, wir zeigen uns, wir möchten Resonanz, wir möchten guck mal Papa, Mama, freihändig.

Die Psychologie nennt es ein Spiegelbedürfnis, wenn es dann schon relativ reif ist.

Jetzt, jeder Mensch erwirbt ein umfangreiches Set an Erfahrungen darüber,

was passiert, wenn ich bestimmten Bedürfnissen nachgehe.

Das ist das, was man vielleicht sogar Persönlichkeit dann nennen kann.

Ich weiß, aha, wenn ich mich zeige, habe ich die innere Erwartung, alle freuen sich an mir oder ich wäre abgelehnt.

Diese Verknüpfung von einem Bedürfnis mit einer erwarteten Reaktion ist der Kern der Theorie, die ich Ihnen heute jetzt am Beispiel Ängste gewissermaßen darstellen möchte.

Wir werden uns also jetzt in der Folge dann sowohl mit sehr wesentlichen, grundlegenden Selbststeuerungsbedürfnissen beschäftigen und wir werden uns,

sofern wir da noch Zeit haben, mit Grundbedürfnissen beschäftigen,

wo immer gewissermaßen dasselbe Muster greift.

Es gibt ein Bedürfnis, das hat ein Mensch irgendwann erlebt, dass es mit Aua, mit Schmerz, mit Angst sich koppelt.

Dann entsteht also ein Aua-Bedürfnis und diese beiden Gefühle, das Bedürfnis, das Wollen und das Aua gehen gewissermaßen eine Schicksalsgemeinschaft ein.

Die sind gewissermaßen dann, ab dem Zeitpunkt treten die nur noch im Paar auf und jetzt muss man wissen, dass der menschliche Organismus so ausgelegt ist, Unangenehmes zu vermeiden und Angenehmes zu suchen.

Aber die Unlustvermeidung ist stärker in der Regel als die Lustsuche.

Also was passiert jetzt, wenn ein Bedürfnis und mit einer Angst gekoppelt ist?

Man versucht der zu entgehen und bringt dadurch aber auch das Bedürfnis zum Verschwinden.

Und nachdem Lebenszufriedenheit, Sinn, das Gefühl von Entspannung, von Sattsein, von Glück immer daran hängt, dass wir Zugang zu unseren Bedürfnissen haben und Wege finden, die in einem gewissen Ausmaß zu befriedigen, ist in dem Moment, wo Menschen chronisch Bedürfnis und Angst gekoppelt haben, ein ganz großer Schaden im Prinzip entstanden.

Das hat aber auch einen großen Vorteil, jetzt komme ich zu dieser These, die ich gleich noch mal ausgiebig dann jetzt erläutern möchte, nämlich wofür sind Ängste dann gut?

Weil wenn man das verstanden hat, dass Angst

der vordergrund eines bedürfnisses ist von dem ich nichts mehr weiß dann ist es ganz schlecht ängste zu bekämpfen weil ich bekämpfe immer das an die angst gekoppelte bedürfnis dass ich von dem ich in der regel nichts weiß

noch mal anders formuliert heißt es dass ängste einer der besten wege sind zu verlorenen vergessenen oder behinderten bedürfnissen Also wer sich für seine Ängste nicht interessiert, hat keine Chance in der Tiefe wirklich glücklich zu werden.

Weil wenn es keine Bedürfnis dahinter gäbe, gäbe es auch keine Ängste, dann gäbe es nur Furcht.

Darum ist eine der wichtigsten Fähigkeiten, die man im Leben sich erwerben muss, Angst zu tolerieren, zu begrüßen und sie zu erforschen.

Wenn man diesen einleitenden Gedanken jetzt mal nimmt, dann kann man sich überlegen, was gibt

es denn eigentlich für Bedürfnisse und unter welchen Umständen werden diese Bedürfnisse gewissermaßen mit Ängsten verklebt.

Genau, Lothar, ich glaube, du kannst die Folie einblenden.

Gut, also Sie sehen jetzt eine eine Folie, die eine Übersicht bietet, erstmal über sogenannte grundlegende Bedürfnisse auf der Selbststeuerungsebene.

Jetzt erkläre ich erst mal Selbststeuerungsebene.

Wir Menschen brauchen gewissermaßen ein funktionierendes Navigationssystem, wie beim Auto.

Wir brauchen ein Lenkrad, Gas, eine Bremse, Motor, natürlich Reifen.

Also wir brauchen etwas, womit wir uns fortbewegen können.

Und wenn wir das haben, dann können wir anschließend Grundbedürfnissen nachgehen.

Wir können die Straße langfahren, Berg hoch, ins Tal runter, wir können Kurven fahren und so weiter und so fort.

Also wir können uns gewissermaßen ans Gelände anpassen.

Diese grundlegenden Selbststeuerungspersönlichkeitsebene-

Das dritte ist in Resonanz sein in dieser Welt.

Das Vierte ist sich entspannen können und das vierte ist kräftig sein und mit seiner Kraft die Welt gestalten.

So jetzt wenn sie sich auf diese auf diese Tabelle da kurz beziehen, dann sehen sie, dass man nun zweierlei Ängste in Bezug auf Bedürfnisse entwickeln kann.

Nämlich einmal ist der Angstfokus im Innen und einmal ist der Angstfokus im Außen.

Ich möchte jetzt diese fünf Bedürfnisse, eins nach dem anderen, jeweils gut fünf Minuten lang mit Ihnen ausgiebiger durchgehen, damit Sie Beispiele kriegen, damit sie hören, wie sich das aussymptomatisiert.

Ich werde immer einen grundlegenden Fall gewissermaßen am Anfang schildern.

Und es schadet nicht, wenn sie sich dabei an sich denken.

es weniger beängstigend, wenn sie an Freunde oder Bekannte oder vielleicht auch ist es auch sehr mehr beängstigend oder an Leute, die sie nicht mögen, denken, egal wie sie das jetzt für sich heute handhaben wollen, sie dürfen eigene Beispiele in ihren Kopf kommen lassen.

Ja, also dann gehen wir gewissermaßen diese Ängste mal durch.

Also die erste Angst ist, dass es Menschen gibt, die haben ein Problem mit lebendig sein.

Da möchte man meinen, dass das etwas ist, was

Ich nehme jetzt immer Beispiele, die, wir machen ja hier keine Fortbildung für Psychotherapeuten oder Psychiater, von relativ, jetzt sag

die zum Teil gut im Leben stehen, die erfolgreich sind.

Das hat überhaupt nichts miteinander zu tun.

Menschen können sehr erfolgreich sein und gleichzeitig schwerst innerlich beeinträchtigt.

Es gibt Menschen, die scheitern viel im Leben und sind aber innerlich weitgehend intakt.

Also Beispiel, jemand ist im Coaching bei mir Und es geht Unternehmensnachfolge.

Und sein Problem ist, dass die Kinder und auch schon die Enkelkinder, die sie da schon sozusagen kommen, einfach das Geld beim Fenster rausschmeißen könnten.

Als ich ihn dann frage, ob es denn dafür Anzeichen gäbe,

kann er mir das überhaupt nicht belegen.

Also die fahren jetzt nicht mit dem großen Sportwagen rum, die kaufen sich keine Villen irgendwo am Starnberger See oder sowas.

Aber er ist durch und durch das, was man geizig nennt.

Sein einziger Wille ist, das Geld zusammenzuhalten.

ganz normaler, eine ganz normale menschliche Eigenart der Sparsamen und man könnte jetzt viele schöne Wörter dafür finden.

Damit wird man aber diesem Menschen nicht gerecht, Weil als wir das erforscht haben, diesen Geiz und diese Härte und er hat seine Kinder unzählig behandelt.

Er ist barsch, er ist knausrig, er verwehrt wesentliche Bedürfnisse nur damit sozusagen alles beieinander bleibt, was er sich erarbeitet hat.

Und letztlich entsteht in dem Gespräch Stück für Stück die Erkenntnis, dass er den Unterschied zwischen lebendig und tot überhaupt nicht kennt.

Und die einzige Art, wie er sich am Leben hält oder ein Restgefühl für Lebendigkeit entwickelt, ist Schmerz zu empfinden und anderen Schmerz zuzufügen.

Also Schmerz ist so ziemlich die elementarste Form dann Restlebendigkeit in sich wach zu rufen.

Sie kennen das vielleicht, wenn Leute sich ritzen oder der gleichen mehr.

Auch da stecken in der Regel solche Themen

Dieser Unternehmer sagte dann zu mir, ich war immer wie ein Stein.

Ich lag im Grunde genommen einfach herum.

Oder andere sagen, dass die Menschen von Anfang an undurchschaubar waren, chaotisch, vollkommen unkalkulierbar.

Das alles war schlimm und der einzige verlässliche

Der ist zumindest nicht auf einen losgegangen, so von einem Moment auf den anderen.

Weil ich das vergessen habe am Anfang zu sagen, Sie dürfen jederzeit im Chat, der Lothar Wüst, der Kollege von mir, monitort es und dann anschließend mit mir darüber ins Gespräch zu kommen nach einer kleinen Pause am Ende des Vortrags.

Also Sie dürfen jederzeit Nachfragen da reinschreiben und wir hoffen, dass wir dann möglichst viele davon auch zumindest streifen können.

Also wenn so ein Lebendigsein fehlt, entwickelt sich eine innere Aggression, die einfach über Schmerz für sich und andere das substituiert.

Solche Menschen haben in ihrer Not dann auch kein Mitgefühl für andere.

Es gibt nur nützliche und lästige Dinge.

Es gibt nur Ziele, die erreicht werden müssen.

Von daher sind die Symptome häufig auch, dass die Leute einen Kick suchen, einen Troll, eine Action, auf Sieg setzen.

Und sie haben dabei einen großen Vorteil, es gibt keine Angst.

So werden diese Menschen oft verbrecherisch, ausbeuterisch, antisozial, erfolgsversessen, egomanisch, intrigant, ich könnte jetzt viele schlimme Wörter nennen.

Aber mit all diesen Wörtern wird man ihnen nicht gerecht.

Im Kern ist das Bedürfnis, lebendig, sich als ein lebendiges Wesen zu fühlen,

Solchen Menschen kann helfen, wenn sie, wenn sie so wollen, liebend seelisch adoptiert werden.

Das ist vielleicht die einzige Form, die wirklich in der Tiefe hilft.

Ob das in einem privaten oder professionellen Kontext stattfindet, ist dann erstmal eigentlich sekundär.

Wir haben hier in der Nachbarschaft eine wahnsinnig nette Frau, die einen Straßenhund

Der Hund hat mal jahrelang angesehen, wie sehr er geprügelt worden ist, wie geduckt er lief.

Immer so, Sie kennen das, wenn Katzen über die Straße laufen, dass die so ducken, was eigentlich gegen Autos ja nicht viel hilft.

Haben sich also in ihrem Schreckverhalten nicht unbedingt angepasst.

Und dieser Hund ist über die Jahre hinweg freier geworden, weil er gemerkt hat, er hat konstant und verlässlich Liebe.

Und er wird nicht angeklagt, wenn er falsch spellt und so weiter und so fort.

Meistens passiert das aber nicht, sondern in der Regel kommen so Leute aus diesem Muster nur raus über lebensbedrohliche Zustände, über schwere Unfälle, weil sie eben tollkühn sind und dann plötzlich angewiesen sind, plötzlich im Rollstuhl sitzen.

So einen Klienten hatte ich mal, der eigentlich erst im Rollstuhl wieder zurück zu sich und zu seinem Bedürfnis gefunden hat.

Und wenn sie nichts mehr tun können, so Menschen müssen ständig irgendetwas tun, weil sonst die innere Spannung zu groß wird, dass da nichts ist außer Dinghaftigkeit in sich.

Gut, Sophie mal zu diesem Grundbedürfnis lebendig sein.

Sie kriegen ausformuliert meine Vortragsnotizen dann mit dem Video auch als Folien, so dass ihr das ein Stück nachlesen können in Verbindung mit dem, was ich gesagt habe.

Und da steht vielleicht das ein oder andere noch drauf, was ich jetzt gerade nicht sage.

Dann gehen wir zum nächsten Problem über.

Das zweite wichtige Selbststeuerungsgrundbedürfnis heißt Ichsein.

Also mich, Ichsein heißt mich von anderen unterscheiden.

Mit knapp zwei Jahren fangen die Kinder an nein zu sagen und es ist derselbe Moment wo sie auch ich sage.

Ich und nein ist irgendwie miteinander gekoppelt.

Und es gibt Menschen die diesen Unterschied zwischen eigenen und fremden

Sie entwickeln sich in einer Welt, in der es keinen Unterschied zwischen ich und du gibt, sondern nur ein wir.

Also sie verschmelzen gewissermaßen mit der Umwelt, sprich mit den Eltern und bilden Symbiosen.

Sie erfüllen gewissermaßen Rollenerwartungen der Eltern.

Also der Vater oder der Mutter mit so einem Satz schaut nicht hin, wie es dem Kind geht, sondern hat ein inneres Bedürfnis, dass es dem Kind gut geht und suggeriert dem Kind, dass es die Antwort ja geben soll.

Das ist jetzt ein sehr oberflächliches Beispiel, scheinbar, aber vom Muster ist das genau das, was dann kontinuierlich das Erleben dieser Kinder prägt.

etwas was viele Frauen sagen würden, ein wahnsinnig netter Mann.

Hübsch, erfolgreich, bringt Geld nach Hause, kümmert sich die Kinder.

Er tut alles, alles für diese Frau und für seine Familie.

Ja und wenn er weggehen möchte in sein Büro und die Frau sagt Mensch, aber ich weiß gar nicht, wie das jetzt heute schaffen soll, mit den beiden Kindern in den Kindergarten bringen und so weiter.

Das ist gerade bei Männern ein wirklich häufig vorkommendes Muster, dass sie sich aufopfern, sowohl für den Beruf als auch die Familie.

Und dabei aber seltsamweise einfach im wesentlichen nett sind.

Sie sind in der Tiefe im Herzen schwingt da nichts.

Sondern diese Kinder, diese Menschen haben erlebt, dass sie kein Gegenüber haben, das sich daran freut, wenn sie sich von ihnen unterscheiden.

Sondern das sich nur daran freuen kann, wenn sie so sind, wie der andere sie gerne sehen und haben möchte.

Das heißt, die Mutter oder der Vater braucht das Kind für die eigene

aus Beratungen, an die ich mich erinnere, sind so, wann immer ich mich über was freute, schaute meine Mutter weg.

Ihr Blick war so gut wie immer leer und teilnahmslos.

Zu Hause gab es nur den Papa mit seinen Regeln.

Und alles musste sich darum drehen, dass es genauso lief wie so eckig, viereckig, quadratisch.

Oder in schlimmeren Kontexten noch, dass dann Menschen sagen, mein Opa hat nur eine Hülle berührt von mir.

Also das heißt, auch da sind es funktionale, hilfreiche Überlebensstrategien.

Wenn ich sein, wenn was besonderes sein, wenn etwas mich unterscheiden, sofort gefährlich wird, ich ins Leere laufe oder eben die Menschen verliere, dann gibt man das Ich-Sagen auf.

Also den Schmerz, das ins Leere Laufen zu reduzieren, gibt man alles Persönliche auf.

Und so sind die Menschen damit beschäftigt, immer das zu machen, was von ihnen verlangt wird.

Und sie glauben gar nicht, wie viel sehr erfolgreiche Coaches ich mit diesem Muster in meinem Klientel habe.

Die nichts mehr spüren, von daher natürlich zu einer unendlich starken Selbstausbeutung imstande sind, viel mehr als andere Menschen.

Bestenfalls ein kleines Reservat, das dann irgendwie noch okay ist.

Damit es nicht so auffällt, dass es eigentlich kein Ich gibt, flüchten solche Menschen in attraktive Rollen

und füllen das sozusagen das Loch, das das Ich, das mangelnde Selbstwahrnehmung gewissermaßen dann innerlich lässt, mit in der regel mit irgendeiner form von sucht also affären sucht erlebnis sucht bewunderung sucht karriere sucht sie werden stars oder sternchen sie werden machen karriere

was bleibt ist die abhängigkeit von diesen äußerlichkeiten

Und darum ist es so eine Katastrophe, wenn man nicht befördert wird.

See all Metatheorie der Veränderung transcripts on Youtube

Angst - Was ist das?