"Mein Ruf aus der Zukunft"

 Cordula ist Coachin, LebensHeldin und leitet eine eigene Sisterhood mit ihrer Co-Mentorin Susanne in Hamburg. Sie möchte mit ihrer Sisterhood dazu beitragen, einen Raum für Frauen zu schaffen, der frei von Wertung ist, der Halt gibt und einen Ofen der Selbstheilung entfacht.

 Im Podcast erzählt sie uns nicht nur, warum sie Mentorin geworden ist, sondern auch über ihre eigene Krebsreise. Cordula hatte von ihrer Krankheit geträumt hat, bevor die Diagnose gestellt wurde. Was hinter ihrem Weckruf steckt und was es mit dem 'Ruf aus der Zukunft' auf sich hat, erfährst Du in dieser spannenden Podcastfolge. 

Herzlich willkommen zu unserem Podcast für echte Lebensheldinnen, die nach der Diagnose Brustkrebs wieder Ja zum Leben sagen wollen.

Und wir wollen dich auf deiner Heldinnenreise begleiten.

Wir möchten dir zeigen, wie du die Heldin in dir wiederentdecken kannst.

Deine wahre Schönheit und deine Lebensfreude stehen im Mittelpunkt.

Wir helfen dir, in deine Kraft und Stärke zu kommen und dich ganz neu zu entdecken.

Viel Spaß mit dem heutigen Thema für deine Heldinnenreise.

Herzlich willkommen zu unserem neuen Podcast und heute habe ich die wunderbare Cordula Rosenfeld zu Gast.

Cordula ist Lebensheldin durch und durch, sie ist Mentorin bei uns und vielleicht, liebe Cordula, magst du dich selbst kurz vorstellen?

Vor allen Dingen uns natürlich unsere Signature-Fragen beantworten.

Was lässt dich glücklich fühlen und was magst du besonders an dir?

Wow, also erstmal danke liebe Silke, dass ich heute hier sein darf.

Ja, allein also die Frage, vielleicht passt es gut zur Vorstellung, also alleine diese Frage, was lässt dein Herz höher schlagen, ist etwas, was mein Herz höher schlagen lässt.

Also ich habe so das Gefühl, diese Frage, die ihr als Signature-Frage habt, die öffnet so eine Tür oder so einen Raum, wo die Magie auf mich wartet.

Und die wartet eigentlich nur durch diese Frage drauf entdeckt zu werden.

Wenn ich jetzt mal gucke, heute morgen war ich mit meiner Hündin draußen spazieren und gerade so im Herbst jetzt dieses zarte Tau auf dem Gras oder diese feinen Spinnweben, wenn die so bestrahlt werden oder vielleicht auch die luft gerade riecht das sind so momente wenn ich es schaffe aus dem alltag da meine aufmerksamkeit hinzunehmen das bringt mir magie ich gerade in den Alltag und das lässt auch mein Herz höher schlagen.

Ich glaube, was ich besonders an mir mag, das ist meine Freudefreude.

So das muss ich vielleicht oder möchte ich gerne erklären, weil ich trage eine große Begeisterungskraft in mir.

Und wenn ich die verschenken kann, ja und ich das Gefühl habe, die kann vielleicht auch irgendwo andocken, dann beschenke ich mich damit auch selbst, dann strahlt die noch mehr und dann fühle ich mich irgendwie genau so, wie ich bin und dann mag ich mich auch besonders gern.

Ja und das strahlst du eben auch aus und gibst das so zurück und das ist auch das Wunderbare, warum ich mich sehr freue, dass du zu den Lebensheldinnen-Mentorinnen gehörst und du leitest ja zusammen mit Susanne Darnker eine Gruppe hier in Hamburg.

Ja, also am Anfang hat unser Kennenlernen mich eigentlich dazu geführt.

Das ist mehr als vier Jahre her und du hast von dieser Vision und das war ja in den Anfangsschulen damals noch erzählt und ich bin ja selber Coach und habe gedacht, ich würde gern dazu beitragen, weil mich das begeistert hat, eure Vision.

Dann ist da leider meine eigene, nachdem wir uns getroffen haben, eine Woche später meine eigene Diagnose und meine eigene Erkrankung dazwischen gegrätscht.

Und die hat mich erstmal voll in die Selbstfürsorge gerufen.

Und Ich glaube, ich bin da einen sehr eigenen Weg gegangen und habe jetzt irgendwie gedacht, ich hatte euch immer im Blick und habe das verfolgt und fand das ganz toll und habe aber gedacht, nein, jetzt nicht zu den anderen gehen, sondern erst für dich sorgen.

Und nach drei Jahren, seitdem ich seit drei Jahren gesund bin ich gedacht ich möchte so gern andere unterstützen auch noch mal über das was so aus der klassischen medizin oft drauf gegeben wird eine heilsame perspektive einzunehmen und dadurch dass ich euch darin in der sisterhood unterstütze mich auch immer selber wieder daran erinnern also ja das hat mich dahin gezogen

Also du hast damals die Diagnose Brustkrebs bekommen.

Ja, also ich, vielleicht muss ich dazu sagen, das Besondere war, ich habe das geträumt vorher.

Ich habe das geträumt, dass ich einen Tumor in der Brust habe und das wurde dann untersucht und dann hat man nichts gefunden, aber eben vier Monate später hat man doch was gefunden und irgendwie hatte ich das Gefühl von, also da war ein, wie so ein Ruf.

Das hat mit mir natürlich im ersten Moment war es ein Schock und ganz schnell habe ich mich geschüttelt und habe gedacht, okay, okay, okay, jetzt musst du ganz wach sein, weil ich bin davon überzeugt, die Haltung hat viel mit der Heilung zu tun.

Und deswegen hat es mich in eine radikale Selbstverantwortung gerufen, immer wieder zu gucken, ja genau, Verantwortung, Also wie antworte ich jetzt auf die Situation?

Und immer wieder zu schauen, was ist es denn jetzt wirklich, was ich hier brauche?

Und natürlich mit mit Profis an der Seite und Gleichzeitig hat mich radikal in die Selbstverantwortung gerufen.

Da gab es so einen Moment, als ich das ganz am Anfang einer Kollegin und einer lieben Freundin erzählt habe und die Art, wie ich darüber geredet habe, sagt sie, wenn ich dir zuhöre, habe ich das Gefühl, die Krankheit ruft dich aus der Zukunft irgendwohin.

Und das ist wie so ein Donnerschlag oder wie so ein Riesenstein in meinen inneren See gefallen und hat Wellen geschlagen.

Ja Und mein Heilungsweg war letztendlich mich auf die Suche zu begeben, wohin ruft sie mich denn, wenn sie mich denn wirklich ruft?

Also, ich glaube, mir ist bewusst geworden, das ist ein Lebensweg auch, weil Gesundheit ist ja auch so ein Fließgleichgewicht erstmal und Auf jeden Fall ist mir klar geworden, ich persönlich bin ein Stressjunkie.

Ich arbeite am besten unter viel Druck und ich liebe es und ich bin unglaublich aktiv und darin, weil ich das kann, liegt auch eine große Gefahr, weil ich immer lieber aktiv bin, als wenn ich nichts tue.

Und ich habe dann gelernt, im Grunde genommen mal das Machen sein zu lassen und mich mal in das Sein fallen zu lassen.

Also wirklich mich selber wichtiger zu nehmen.

Und das ist natürlich ein Weg, der geht immer weiter.

Das war dein größtes Learning, wenn ich dich da jetzt richtig verstehe, tatsächlich dir selbst Zeit und Ruhe zu schenken, da mehr in dich reinzuhören, wann brauche ich denn Ruhe und wo überfordere ich mich vielleicht auch, wie du sagst, weil ich es kann, weil es mir leicht fällt, den Motor immer wieder zu überdrehen und es mir auch leicht fällt, mich selbst und vielleicht die innere Stimme zu überhören, die sagt schalt mal einen Gang zurück.

Ich brauche jetzt Auszeit, ich brauche jetzt Ruhe.

Ganz genau und so war für mich diese Erkrankung, war das wirklich ein Weckruf.

Also ich habe schon viele Weckrufe bekommen, aber wer viel macht, der braucht es manchmal ein bisschen deutlicher, damit es dann auch ankommt, immer wieder zu sagen, ja, das andere, das Nichttun ist genauso wertvoll.

Was waren für dich die größten Hürden, das Schlimmste vielleicht auch während der Zeit?

Also ich glaube die größte Hürde habe ich zu Beginn ausgeschaltet, die für mich persönlich da war, weil ich habe sehr schnell, hatte ich ein Gefühl von, ich möchte meinen eigenen Weg darin gehen.

Und das heißt, ich habe entschieden, ich wähle sehr genau, wem ich das erzähle und wem ich das nicht erzähle.

Weil ich wollte, dadurch, dass ich so eine Haltung hatte von, die ruft mich in die Zukunft, habe ich der Krankheit, ohne dass ich jetzt verklären will, weil es ist ja auch eine bedrohliche Erkrankung, habe ich der gleich eine positive Konnotation gegeben und ich habe dann gesagt, ich möchte jetzt keine Leute haben, die mir erzählen, wen sie kennen, wem das passiert ist und wem das passiert ist, sondern ich habe bewusst mal entschieden, ich lasse mal die Tür von innen zu und wähle, wem ich das sage.

Auch damit ich, weil ich so schnell bei anderen Menschen bin, nicht nachher andere Menschen beruhigen muss, dass es doch nicht so schlimm mich bestellt ist.

Ich dachte, die Energie, die brauche ich für mich.

Und das war ein ganz wichtiger Schritt in dem Fall, weil ich sehr gefällig bin, sehr, ich bin gern nett mit anderen Menschen und in dem Fall eigentlich so mutig zu sein, zu sagen, ich muss das nicht jedem erzählen, ich darf das für mich behalten.

Und darin war, glaube ich, das schwierigste, dass ich natürlich auch einen Großteil zum Beispiel meiner Haare verloren habe und gemerkt habe, wow, damit werde ich zu so einer öffentlichen, also damit wird es so öffentlich.

Das war so das Schwierigste, glaube ich, dass ich das zwar von der Haltung verbergen konnte, aber einfach gucken musste, wie kann ich diesen Schutzraum für mich halten, dass andere nicht einfach eindringen und mir ihr Mitleid schenken, was ich nicht haben wollte.

Mitleid kann, glaube ich, keine von uns gebrauchen.

Aber mit Leiden ist einfach eine nicht so gute Empfehlung.

Du sagtest gerade, als du dir Haare verloren hast, und du hast ja wunderschöne, auch sehr kräftige, lange Haare.

Weil du ja auch sagtest, da war auch viel Charme.

Hast du dich dann gezeigt ohne Haare oder hast du eine Perücke gehabt?

Also erstmal, was es mit mir gemacht hat, hat mich fast erschreckt, weil ich so eine Mähne habe.

Ich wurde schon immer irgendwie auch über meine Haare definiert.

Erst mal hat es mich erschreckt, weil ich gemerkt habe, die größte Angst in dieser Krankheit waren meine Haare.

Und zu denken, hallo, mein Tumor war ein Triple Negativ, also auch ein sehr aggressiver Tumor, es war jetzt Also nicht so ganz so spaßig.

Und was aber da war, war die Äußerlichkeit.

Das hat mich auch sehr traurig gemacht, wie stark zu wahrzunehmen, wie stark ich mich irgendwie auch über meine Haare definiere.

Das hört sich jetzt vielleicht total oberflächlich an.

Aber ich habe das tatsächlich versucht zu verbergen, aber in dem Fall nicht aus Eitelkeit, sondern aus diesem Grund, dass ich nicht, Ich wollte weiterhin wählen, wem ich das sage und wem ich das nicht sage.

Und hatte dann tatsächlich das Glück, dass so ein bisschen noch übrig geblieben ist.

Und ich habe das dann mit Stirnbändern und so ein bisschen kaschieren können.

Ich hatte auch zeitweise so eine leichte Perücke, so eine Teilperücke.

Ja und ich habe, also ich glaube das ist so der bewegendste Moment darin zu merken, wie viel Scham darin war, mit dieser äußerlichen Begleiterscheinung der Krankheit.

Und ich habe das dann so, also tatsächlich auch so gemacht, dass ich die Haare, die mir natürlich massenweise, das kennen wir ja alle, ausgegangen sind, Ich habe die aufgehoben und habe gedacht, okay, wenn es sich so beutelt damit, dann verabschiedet diese Fixierung fast auch auf eine würdige Weise.

Und ich habe die dann sehr viel später mit meinem Mann an der Seite irgendwann in einem Urlaub auf Sylt dem Meer übergeben.

Ja, das denke ich ist ein ganz wertvolles Ritual tatsächlich sich zu verabschieden.

Es erzählen uns ja auch viele Frauen, dass sie sich von ihrer Brust verabschiedet haben, wenn sie abgenommen wurde, da wirklich auch der Trauer Raum zu geben, dem wirklich auch einen Raum zu geben, zu sehen, es ist da und nicht es zu verurteilen, was du ja auch gerade sagst, das dich fast ein bisschen entsetzt hat, dass du dachtest, jetzt definiere ich mich über meine Haare.

Wir Frauen definieren uns nun mal über unsere Haare, über unsere Haut, über unser Aussehen, über unsere Figur und von daher, wenn sich da etwas verändert, auf das wir keinen Einfluss haben, dann ist es auch durchaus verständlich, dass wir uns damit schwer tun.

Und ich finde, das darf auch diese Wertschätzung und Anerkennung, dem darf Raum gegeben werden und sich zu erlauben, so wie du es getan hast, diese Trauer und die Scham letztendlich anzunehmen und wirklich einen würdigen Abschied zu geben, dann wieder Raum für Neues zuzulassen.

Also da würde ich gerne noch einmal, gerade beim Thema der Trauer, das ist schön, dass du das so auch noch mal sagst, weil Das wollen wir ja gerne schnell wegkommen sozusagen.

Ich habe diese Zeit, als das so akut war, häufig so, du schläfst und dann ist das ja weg und du machst morgens auf und dann dauert es ein paar Sekunden und dann schlägt die Realität zu und ich wusste, oh ja, meine Haare und sie lagen auf dem Kopfkissen und ich habe mir wirklich morgens, ich habe das morgens einfach bitterlich beweint, morgendelang Und gemerkt, also gut, ich habe meinen Mann an meiner Seite auch, wie wichtig das für mich war.

Das zuzulassen, dieser Verzweiflung und dieser wirklich großen, großen Trauer und dem Schmerz darüber, den Raum zu geben.

Und dann habe ich das vielleicht, ich sage mal, zehn Minuten bitterlich beweint.

Und dann war es auch, also dann waren die Tränen auch geweint.

Der Tag los war irgendwie wieder in meiner Kraft.

Ja und Das war nochmal so das ganz wirklich selber zu erleben, was das macht, wenn wir uns diese Gefühle erlauben.

Und zu erlauben, wir werden, oder zu erleben, wir werden damit nicht weggespült.

Im Gegenteil, die spülen uns und reinigen uns und geben wieder den Raum frei, was du ja auch sagst.

Du sprachst gerade deinen Mann an, wie war es für den, wie ist der damit umgegangen?

Also mein Mann ist ganz großartig damit umgegangen.

Der hat sich einfach irgendwie wie so ein Fels in der Brandung bedingungslos an meine Seite gestellt und hat mir den Raum gehalten.

Ich glaube zum einen, dass er sehr erleichtert war, dass ich auch diesen sehr positiven Weg gegangen bin, also Heilungsweg von Anfang an.

Was sicherlich manchmal auch schwierig für ihn war, weil er war einfach da und ich durfte weinen und er ist da nicht ins Leid gegangen und andererseits hat er glaube ich auch versucht seine eigenen Ängste natürlich vor mir zu verbergen, auch wenn ich gesagt habe, lass uns das immer alles teilen, hat er das glaube ich auch dann eher mit sich ausgemacht und dafür war er wirklich letztendlich in dem Fall der Held an meiner Seite, auch wenn er so still dabei war und so selbstverständlich und darin habe ich auch immer gespürt alles wird gut also da ja, der war da wirklich eine unglaublich große Stütze für mich.

Also das ist tatsächlich ein großes Geschenk, auch wie ihr beiden damit umgegangen seid, eben diesen heilsamen, gemeinsamen Gesundheitsweg, den Fokus wirklich darauf zu legen, ja auch diese Zuversicht in euer Leben zu lassen und zuversichtlich da in die Zukunft zu schauen.

Und du hast vorhin anfangs gesagt, du hattest wirklich das Gefühl, das ruft dich etwas aus der Zukunft.

War das sozusagen ein Ruf, der gesagt hat, da möchtest du hin Und schau hin, was in dir geheilt werden darf oder was war, also kannst du das noch mal näher beschreiben, was das für ein Ruf aus der Zukunft war?

Also erstmal war alleine, dass ich diesen Satz geschenkt bekommen habe und der bei mir so angedockt ist und so resoniert hat, da ruft dich was aus der Zukunft, ich wusste, okay, das ist was Gutes.

Ich habe das immer als ein Potenzial gesehen.

Das alleine war schon irgendwie wie so ein fix Stern, an dem ich mich immer orientiert habe.

Und ich tatsächlich, ich wusste das zu Beginn gar nicht.

Ich wusste nur, da möchte etwas von mir wieder entdeckt werden.

Ich bin ja auch selber Coach und arbeite viel mit Menschen und erliege gerne auch selber diesen Drang, mich immer weiter zu entwickeln und zu selbst zu optimieren.

Das geht schnell in einen Leistungsdruck.

Und mir einmal vielleicht zuzugestehen, wenn es mich doch aus der Zukunft ruft, ist es vielleicht gar nichts Neues, was ich entwickeln muss, sondern vielleicht eher etwas, was ganz tief zu mir gehört, was ich vergessen habe.

Das hat erst mal ganz viel Entspannung gemacht, weil ich dachte, es geht darum etwas zu wiederzuentdecken und was könnte das denn wohl sein.

Und das hatte wieder, da komme ich zu meiner Freudefreude, dadurch hatte das eine Freude zu sagen, ich werde einen Teil von mir entdecken.

Und zum einen habe ich zum Beispiel auch diese Freude vor mir entdeckt, dass ich einfach diese Momente im Alltag immer wieder in den kleinen Dingen auf das Schöne zu gucken.

Das ist eine Kraft, die ich habe, das fällt mir total leicht.

Ich wollte auch nach viel arbeiten und manchmal so, das Leben ist hart und Stress und das hat mich gerufen.

Und was mich ganz doll gerufen hat, was ich jetzt heute schon weiß, ist einfach diese, wirklich wieder diese Selbstliebe, ohne dass ich was machen muss.

Also zu sagen, wow, mein Körper hat mir im Traum geschenkt zu sagen, Cordula, da ist was, schau mal dahin.

Lange bevor Ärzte das überhaupt erkannt haben, also mich zu erinnern, wie weise mein Körper ist und dass das eben nicht nur ich habe einen Körper Und der trägt mich irgendwie durchs Leben, sondern ohne den Körper könnte ich im Leben gar nicht weitergehen.

Ja, nochmal eine andere Achtung für meinen Körper zu bekommen, eine andere Sensibilität nochmal zu entwickeln und da nah bei mir zu bleiben.

Also ich glaube, das ist was, was mich auf jeden Fall gerufen hat.

Und mich da immer wieder, Weil natürlich unser Außen ist so mächtig und es ist ja auch toll im Außen zu sein, aber dann verliert man sich so schnell da wieder.

Und immer wieder sich zurückzuholen, in diesen liebevollen Kern einzutauchen.

Das hat mich auf jeden Fall schon mal gerufen und ich glaube tatsächlich, ich meine es ist jetzt vier Jahre her, dass ich die Diagnose hatte und ich bin gesund, wenn man sagt, aber Gesundheit ist ja ein Fließgewicht.

Also es geht ja auch darum, immer wieder das zu balancieren und zu halten.

Und das ist glaube ich ein Weg, den geht es immer wieder, immer wieder, immer wieder, da immer wieder zurückzugehen.

Das sind so viel wunderschöne, auch sehr weise, also weise Worte.

Ich habe das Gefühl, du bist ja zu deinem Seelenkern angekommen und diese innere Weisheit, die ja immer in dir steckte, dass du die wieder entdeckt hast durch die, durch die Krankheit, ja?

Du sagst, da war, da ist etwas, was ich wieder neu kennenlernen durfte.

Das war schon immer da, aber ich habe es nicht mehr gesehen und ich habe es nicht wahrgenommen.

Und dieses Geschenk tatsächlich, dich selbst, die Heldin in dir wieder zu entdecken, den Schatz in dir wieder zu entdecken, der schon immer da war.

Und das ist wirklich unglaublich schön, wie du das auch erzählst, wie du das teilst.

Vielleicht eins, was wirklich, was ich darin erfahren habe, ist für mich ging es in dieser Krankheit darum, überhaupt erst mal zuzulassen.

Im Grunde genommen genau das Gegenteil von was ich vorher gedacht habe, man muss jetzt nicht irgendwie noch was machen und mehr machen, sondern zurückzulehnen, loslassen, zulassen und mich erinnern, wer möchte ich eigentlich sein.

Fernab von dem, was ich mir so außen drauf gepackt habe.

Und das ist, glaube ich, ein konstanter Prozess.

Dann bin ich wieder eine, da gucke ich von außen drauf und denke, oh wow, die Kornler, die stresst sich ja mal wieder so richtig.

Und es sind diese Momente, sich immer wieder zu erinnern.

Dann ist mal wie so ein Männchen der Weisheit da, mit dem du mal gerade flirtest und dann ist der laute Alltag da und ja, Weisheit, wie, was, dann kannst du darüber reden, aber du bist selber gar nicht da.

Wie schaffst du es, dich immer wieder zu erinnern?

Ne, also mit dem Aufschreiben, ich finde das ganz toll mit dem Aufschreiben und ich kriege das, also da gibt es zu viel, ich glaube ich schaffe das immer wieder, indem ich wirklich diese kleinen Momente, also zu gucken, wie hole ich die Magie in meinen Alltag und mein Bewusstsein, eher meinen Bewusstseinsmuskel zu stärken.

Also immer öfter am Tag kurz wach zu sein und bewusst mal den Fokus hinter diese Tür zu stecken, was ist denn jetzt gerade besonders schön.

Und dann ist es vielleicht einfach nur ein Licht, ich bin dann totaler Ästhet, also ich kann mich so freuen an schönen Dingen.

Ja und dann ist das vielleicht irgendwie ein Lichtstrahl oder ein Schatten oder ein Lächeln, was ich auf der Straße mit jemand Fremden austausche und diese minimagischen Momente immer öfter einzuholen und das ist glaube ich mein weg diesen bewusstseinsmuskel zu stärken weil das ist meine super power ja damit komme ich immer wieder zurück und dann kommt wieder der alltag und gerade wir frauen wir sind ja oft so funktionsstark Wir wollen für alle das toll machen und ja und das ist dann eben die Gegenbewegung.

Und zu dieser Funktionskraft braucht es eben auch sehr viel Bewusstsein, sonst reißt sie dich wie so eine Welle mit und weg von dir.

Und wir gehen ja eher zu den anderen oft.

Ich kann das so gut nachvollziehen, weil ich mich häufig in einer ähnlichen Situation wiederfinde.

Und tatsächlich das Erinnern und Bewusstsein zu schaffen für das, was im Moment ist und tatsächlich, ja, mich immer wieder daran zu erinnern, raus aus dem Hamsterrad, in das ich auch immer wieder gerne reinspringe und rein in das, was möchte ich jetzt eigentlich, was brauche ich, was entspricht meinen Werten und meinen Bedürfnissen und mir dafür Raum zu schaffen.

Und manchmal sind es halt nur fünf Minuten am Tag, diesen Raum zu schaffen.

Und manchmal sind es dann aber eben auch drei Stunden, die ich mir schenke, weil ich es gerade brauche.

Und das vielleicht auch jeden Tag aufs neue reinzuspüren und für sich zu entscheiden, was brauche ich gerade und wo kann ich mir diese Zeit nehmen.

Und wie du schon sagst, manchmal ist es tatsächlich dieser winzig kleine Augenblick, der aber so wertvoll ist.

Und diesen Augenblick, den kann sich jede von uns nehmen.

Da können wir noch so viel im Außen haben.

Ja und was du sagst, diese Frage, diese kleine Frage, was brauche ich eigentlich gerade?

Also es ist ja so, als würde ich mal meinen Blick, den ich sonst immer nach vorne und außen richte, mal zu mir zurückdrehen.

Ich finde, das ist so eine wichtige Frage und auch vielleicht bei mir war das zum Beispiel so, am Anfang da zu stehen, zu sagen, ich habe keine Ahnung.

Ich habe keine Ahnung, was ich jetzt brauche.

Und das hat mich am Anfang echt erschrocken.

Und das hat eben mit dieser Funktionsstärke zu tun.

Ja, immer machen, machen und gar nicht zu wissen, was brauche ich denn jetzt eigentlich, ist mir egal, alles gut, sag du so.

Und auch darin liebvoll mit sich sein und mitfühlen, vielleicht auch zu sagen, wow, ich habe mich teilweise so nach außen verausgabt, dass ich gar nicht mehr diesen Kontakt habe und den Faden dann wieder zart zu spinnen, indem ich vielleicht einfach nur erstmal da sitze und Mitgefühl mit mir habe und sage, ich weiß es jetzt gerade gar nicht und es ist auch in Ordnung.

Das mache ich zehnmal, zwanzigmal und irgendwann denke ich, ja, ich brauche mal frische Luft oder mache mir einen Kaffee oder ich rufe jetzt eine Freundin an.

Und dann ist es auch was, Gott sei Dank, was wir ja wieder einladen können und auch wieder lernen können, uns da anzuschließen.

das so gut verstehen, weil ich wurde damals auch erst mal mit dieser Frage, was sind eigentlich deine Werte, was sind deine Wünsche und Bedürfnisse, da ist mir aufgefallen, dass ich quasi über fast 50 Jahre lang mir darüber gar keine Gedanken gemacht habe.

Und dann wurde ich gefragt, was beseelt dich?

Und ich konnte mit dieser Frage überhaupt nichts anfangen, weil ich auch darüber noch nie nachgedacht habe.

Und ich fand diesen Begriff auch was beseeltig.

Ich weiß nicht, der war mir eigentlich auch fast viel zu spirituell.

Und ich habe mich nie damit auseinandergesetzt, wonach sich meine Seele sehnt.

Und auch das ist ja so ein Lernprozess, da reinzuhören, reinzuspüren.

Und es ist ja sehr nah an dem, was brauche ich jetzt.

Ja, und vielleicht dazu auch, und dafür muss man ja nicht unbedingt krank sein,

Ich arbeite ja viel in Firmen und mit Führungskräften und mit Teams und auch da geht es ja darum, letztendlich die Frage, was brauche ich, heißt nämlich radikale Selbstverantwortung.

Und dann gehe ich nicht gegen das Außen, weil ich was weghaben will, was mich irgendwie gerade schwächt, stört oder anstrengt, sondern ich übernehme die Verantwortung und ich antworte nicht mit dem, was ich nicht haben will, sondern mit dem, was ich brauche.

Und das ist irgendwie eine unglaubliche Kraft, die auch, ja die irgendwie eine ganz andere Haltung im Miteinander mit sich bringt.

Weil dann kann auch jemand anders, wenn ich weiß, wenn ich sagen kann, was mir jetzt wichtig ist, kann jemand anders auch viel konstruktiver darauf achten.

Und damit bringe ich genau genommen eigentlich Liebe in ein Umfeld.

Aber in dem Moment, wo ich liebevoll mit meinen eigenen Bedürfnissen umgehe und die nach außen bringe, bringe ich Liebe ins Außen.

Weil ich auch anderen dann erlaube, letztendlich sich daran zu orientieren.

Also das ist wirklich so ein, ja, ein Heldinnenweg, den du da gegangen bist.

Und du bist mittlerweile ja auch Mentorin von Lebensheldin.

Erzähl doch mal darüber, was hat das bei dir verändert, warum hast du dich entschlossen, Mentorin zu werden?

Und erzähl mal ein bisschen auch von eurer tollen Sisterhood-Gruppe.

Also ich sag mal, was mich dahin gerufen hat, war zu wissen und zu fühlen und ich arbeite auch sonst mit Frauen erstmal, dass Wenn wir ein unterstützendes und ein wohlwollendes Umfeld schaffen können oder uns darin bewegen und wenn wir darüber hinaus auch noch Beziehungen haben, die Tiefgang haben, ja das ist so ein bisschen als würden wir unser Immunsystem ausweiten.

Wir legen das aus uns raus in den Raum und gerade jetzt bei Lebenshelden, ja wenn Frauen mit Frauen zusammen sind, das ist immer wieder eine Erfahrung, die ich mache, Das hat etwas Magisches, weil wenn wir Frauen mit uns Frauen in einem wirklich in einem sicheren und bewertungsfreien Raum sind, dann ermöglicht es pure Heilung.

So ein bisschen wie in der Homöopathie, man sagt das Gleiche heilt das Gleiche.

Und wenn wir Frauen unter uns uns diesen Raum schenken, bewertungsfrei, vergleichsfrei, dann ermöglicht es Heilung.

Und das war schon mal so ein erster Punkt, wo ich dachte, da möchte ich beitragen bei euch.

Dann habe ich gedacht, ja, ich möchte irgendwie auch einen Raum schaffen für andere, den zu halten, weil das ist ja letztendlich das, was wir da machen.

Und gleichzeitig selber, indem ich ihn halte, bade ich ja selber drin.

Und das ist so ein Raum, wo ich als Frau mich gesehen fühlen kann.

Und ich brauche das, damit ich mich erinnern kann, wer ich eigentlich sein möchte.

Und das ist wie für andere den Ofen der Selbstheilung anzufachen und zwar in einem Raum, wo es Freude und Leichtigkeit geht, auch in schweren Zeiten.

Und dann kam eben noch dazu, also ich wollte das unglaublich gern machen, bin allerdings viel unterwegs und ich habe eine wundervolle Kollegin, die Susanne Danke, die schon ein bisschen früher bei Lebensheldin dabei war.

Wir hatten uns beruflich, Dann haben wir festgestellt, wir haben auch gesundheitlich eben, teilen wir die gleiche Geschichte.

Und dann haben wir gesagt, wir tun uns zusammen, so dass wir auch die Kontinuität erst mal bieten können.

Können wir uns auch noch mal mehr reinfallen lassen.

Und wenn eine mal nicht da ist, übernimmt die andere.

Ich möchte am liebsten sofort wieder zu euch gehen.

Ich war ja schon mal da, durfte ja schon mal dabei sein und fand das auch ein großes Geschenk.

Das ist aber ja nun mal was ganz anderes als eine Selbsthilfegruppe.

Das war glaube ich ein Grund, warum ich am Anfang meine Türen zugehalten habe und es niemandem gesagt habe, weil häufig kommst du ja schon unfreiwillig in so eine Selbsthilfgruppe und erzähl mal, ach Gott, ich hatte das auch.

Und also dann geht es ja eher eine Abwärtsschleife.

Und hier bei euch ist es ja eine Aufwärtsschleife.

Also erst mal, ich meine, euer allein der Name, den ihr gewählt habt, Lebensheldin, das geht darum, auch ein Bewusstsein zu schaffen.

Wir sind ja oft, ich kenne viele, die schämen sich eher, weil sie denken, irgendwas habe ich falsch gemacht, dass ich jetzt diese Krankheit habe.

Aber ich habe jetzt einen ganz anderen Blick drauf, weil ich dann sage, nein, irgendwie in der Krankheit bestellst du da was Neues, da ruft dich was wieder.

Ich finde, das kann man feiern und das ist eine Heldinnenkraft.

Und dieses Bewusstsein, anderen auch immer nochmal wieder zu vermitteln und gleichzeitig auch immer wieder mir selber.

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MentorinnenTalk mit Cordula Rosenfeld - Mein Ruf aus der Zukunft